Stadtkirche

1. Geschichte der Kirche

Die Stadtkirche in Calau wurde im ausgehenden 14. Jahrhundert erbaut. Sie ist ein spätgotischer Backsteinbau. Der im Osten gelegene Chorraum ist außen fünfseitig, innen dreiseitig. Die Seitenschiffe wurden beim Bau der Kirche um den Chorraum herumgezogen. Der quadratische Westturm ist vierseitig. Er wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts der Kirche angefügt. Der Turm hatte bis 1945 eine barocke Haube. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde sie zerstört und danach bekam der Kirchturm den Spitzhelm. Diese Kirchturmspitze ist bis heute weit zu sehen. Infolge des Krieges nahm die Kirche schweren Schaden. Die alte Innenausstattung (Schnitzaltar, Kanzel, Orgel und Gestühl) wurde total zerstört. In den Jahren danach wurde die Kirche wieder aufgebaut und nach der Wende vollständig saniert. So sind heute im Innenraum ein schlichter Altar und dazu passend eine Kanzel zu sehen. Die Orgel wurde 1954 von der Firma Schuke erbaut.

2. Besonderheiten der Kirche

Das sehr qualitätvolle und deshalb beachtenswerte Westportal aus Backsteinen ist kielbogig und mit Krabbenschmuck versehen. Es hat seitlich Filialen und entstand im ausgehenden 15. Jahrhundert. Aus der Gründerzeit der Kirche sind die Zwillingsblendnischen an den Umgangswänden des Chorraumes sehenswert. Im Turmeingang kann man heute das ursprüngliche Kreuzgratgewölbe noch bewundern. Besondere Ausstattungsstücke in der Kirche sind die Sandstein – Taufe und die Schnitzfigur „Mose als Kanzelträger“. Etwas ganz besonderes ist der Vorberger Altar, der als Seitenaltar an der Nordseite steht.

3. Nutzung der Kirche heute

In der Stadtkirche findet jeden Sonntag um 10.00 Uhr Gottesdienst statt.(In den Wintermonaten November bis April sind die Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen in der gegenüberliegenden Landkirche.)Heiligabend gibt es 3 Christvespern. Musikalische Veranstaltungen finden einmal im Monat statt, in der Regel am Sonntagnachmittag. Kirchenbesichtigungen sind möglich nach Voranmeldung im Kirchenbüro. So wie auch Führungen für Schulklassen. Öffentliche Kirchturmführungen sind über die Stadt Calau anzumelden. (Möglich in den Monaten Mai bis September). Das Kirchenbüro befindet sich in 03205 Calau, Kirchstr. 32 und ist täglich geöffnet. Tel.: 03541/ 2761

Ansprechpartner: Pfarrerin K. Schubert Tel.: 03541/ 2702

Quellenangabe: Führer durch die Evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Lübben von Hans- Joachim Beeskow

Herausgeber: Evangelischer Kirchenkreis Lübben 1. Auflage Dez. 1998

Landkirche

1. Geschichte der Landkirche:

Als der deutsche König Heinrich 1. in den Jahren 928/29 das ehemals auch von Germanen besiedelte Land wiedergewann, wurde in der Folgezeit die einst in Calau ansässige wendische Einwohnerschaft mehr und mehr in das umliegende Land verdrängt. Als sie dann Christen wurden, errichtete man für sie im 14./15.Jahrhundert die „Landkirche“. Sie wird auch „Wendische Kirche“ genannt. In ihr wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wendisch gepredigt. Bis zur Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts feierte man jeden Sonntag in der Wendischen Kirche und in der Stadtkirche zur gleichen Zeit den Gottesdienst. Die Land - bzw. Wendische Kirche befindet sich unweit südwestlich von der Stadtkirche. Sie ist ein rechteckiger, turm- und apisisloser Feldsteinbau. Die Kirche hat drei gestufte Spitzbogenfenster an der Süd- und Ostseite. Das Westportal ist vermauert. Das Portal an der Nordseite ist neueren Datums und bildet den Zugang zur Kirche. Rechts neben dem Nordportal ist ein großes Kreuz angebracht. Die neogotischen Backsteingiebel an der West- und Ostseite erhielt die Kirche im Jahre 1875. Ab Herbst 1966 erfuhr die Kirche einen grundlegenden Umbau: Die Kanzel und der Steinaltar wurden abgetragen, das mittlere, bis dahin zugemauerte Fenster verlast, die Seitenempore und die Kirchenbänke entfernt. Um größere Helligkeit im Kirchenraum zu haben, versah man alle Fenster mit neuem Antikglas. Die Kirche wurde mit modernen Stühlen ausgestattet. Die feierliche Wiedereinweihung der Landkirche fand am 1.Advent, dem 2.Dezember 1984, statt. Sie wird von der evangelischen Kirchengemeinde Calau als „Winterkirche“ genutzt, weil die Stadtkirche kaum beheizbar ist. Innen hat die Landkirche eine flache Putzdecke und eine Westempore, die von bis zur Decke durchlaufenden Säulen getragen wird. Die Westempore datiert aus dem 18. Jahrhundert.

2.Ausstattungen

Die Ausstattung (Altar, Taufe, und Bestuhlung) ist aus der modernen Zeit. Hinter dem schlichtem Altar stehen sechs eiserne Kerzenleuchter. In ihrer Mitte, jeweils von drei Kerzenhaltern umgeben, steht ein die Kerzenhalter überragendes Kreuz. Die Orgel auf der Westempore, deren Brüstung rot bemalt ist, wurde um 1860 erbaut. Sie ist ein Werk des Orgelbaumeisters Geißler aus Eilenburg. Die Orgel hat ein Manual, Pedal und sechs Register.

Quellenangabe: Führer durch die Evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Lübben von Hans- Joachim Beeskow

Herausgeber: Evangelischer Kirchenkreis Lübben 1. Auflage Dez. 1998

Gemeindehaus

Geschichte des Gemeindehauses:2

Das heutige Gebäude besteht aus zwei Gebäudeteilen. Der östliche (Gemeinderaum) entstand ca. Anfang des 17.Jahrhunderts. Der westliche Teil (Büro) dagegen erste zum Ende des 17. Jahrhunderts. Ältere Vorgängerbauten auf diesem historischen Grund gab es wahrscheinlich schon im 15. Jahrhundert und früher. Das heutige Gebäude hatte ursprünglich ein strohgedecktes Dach und ein Obergeschoss aus Fachwerk. Nach mehr als 200 Jahren intensivster Nutzung war eine gründliche Sanierung überfällig.

In der Zeit von 1977- 1982 wurde das damals schon teilweise baupolizeilich gesperrte Pfarrhaus generalüberholt. Dies geschah unter der Leitung von Pfarrer Detlev Riemer und war zu den damaligen Gegebenheiten eine besondere Herausforderung. Während dieser Zeit war er Bauherr und Pfarrer zugleich. Hilfe zu diesem Projekt kam aus der ganzen Gemeinde und auch die Partnergemeinde in Wuppertal Ronsdorf unterstützte uns, wo sie konnte. Während diesem Umbau wurden im Obergeschoss 2 separate Wohnungen geschaffen. Weiterhin wurde das Wirtschaftsgebäude auf dem Hof umgebaut. Dort entstanden die Gemeindeküche, der Jugend- und der Christenlehre Raum. Zu Pfingsten 1982 war es dann endlich soweit und das Pfarrhaus konnte eingeweiht werden.

In Zusammenarbeit mit dem Architekten Burckhardt und der Denkmalpflege wurde nach 25 Jahren eine erneute Sanierung vorgenommen. Dies erfolgte in den Jahren 2001- 2004 unter der Leitung von Pfarrerin Kathrin Schubert. Als erster Schritt dieser Baumaßnahme wurden das Dach und der Außenputz erneuert. Danach folgten die Umbaumaßnahmen im Gemeindehaus und zum Schluss wurde der Außenbereich umgestaltet. Im Januar 2004 wurden alle Arbeiten beendet.

Nutzung des Gemeindehauses:

In unserem Gemeindehaus ist immer etwas los. Eine Vielzahl von Gruppen trifft sich hier regelmäßig. Näheres zu unseren Gruppen findet man unter „Gemeindegruppen“ auf der Startseite. Weiterhin befindet sich im Gemeindehaus auch unser Büro.